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Ronald M. Schernikau, geboren 1960, wuchs in Magdeburg auf, bevor seine Mutter 1966 mit ihm nach Westdeutschland floh. Am 1. September 1989 wurde der Autor Staatsbürger der DDR, er starb bereits im Oktober 1991. Noch als Gymnasiast legte der Autor 1980 sein weithin beachtetes und ungemein erfolgreiches Debüt Kleinstadtnovelle vor.
»die schwulen, verkündet b. im biologieunterricht, weil keine aufklärung stattfindet, die schwulen machen genau das, was eben auf diesem dummflachen dia ein ballettänzer demonstriert hat: sie schminken sich, sie kleiden sich auffällig, sie werden zu tunten. und weiter, jetzt ganz dramatisch: wir alle haben sie dazu gemacht. die jungs verlangen gewohnheitsmäßig, daß sie bedient werden. also ziehen sich die mädchen die albernsten sachen an, um beachtet zu werden. und genau das tun die schwulen,mit der gewißheit, es doch nicht zu schaffen. b. setzt sich wieder und denkt: nichts ist selbstzerstörerischer als die männerherrschaft, die verhältnisse belacht, die sie selbst produziert hat. über diese moral werden einmal die sechsjährigen lachen, und die forscher werden ernsthaft am verstand ihrer vorfahren zweifeln: werft den schwulen in einer unvernünftigen welt nicht vor, sich unvernünftig zu verhalten!«
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